Samtsuppe

Rezepte

Eines der Prinzipien der chinesischen Tradition (früher) ist das Zusammenspiel zwischen Bedarf und Bedürfnis; das galt und gilt auch und gerade für das Essen. Die Nahrungsaufnahme ist aus Sicht der chinesischen Medizin DIE wesentliche Quelle, dem Körper neue Energie Qi zukommen zu lassen. Dieses Wissen bezieht sich sowohl auf die Regelmäßigkeit als auch auf die Menge der Zutaten.

In Bezug auf das, WAS wir essen (,dürfen‘), gibt es in der TCM so gut wie keinerlei Einschränkungen – wie schön ist das denn!
Und wie anders als bei uns, wenn wir hier versuchen, sowohl gesund als auch gewichtsorientiert und noch schmackhaft zu essen – wie schwer erscheint diese Kombination oft. Wir maßregeln uns den halben Tag mit Kalorien-, Ballaststoffe- und Vitamine-Zählen und unser dadurch eingezwängtes Leber-Qi ,befreit‘ sich am Abend durch zum Teil zügelloses Chips- oder Schokolade-Essen – und schwächt die Mitte (DEM Zentrum zur Umwandlung der Nahrung in Qi) dabei noch, indem wir danach ein schlechtes Gewissen haben.

Bedarf und Bedürfnis anzupassen bedeutet: regelmäßig zu essen und nicht eine Mahlzeit einfach ausfallen zu lassen, weil keine Zeit ist oder weil‘s zu viele Kalorien werden können. Bedarf und Bedürfnis anzupassen bedeutet aber auch, nicht zwei Burger zu essen, nur weil‘s billiger ist, obwohl eigentlich ein Burger reicht, um satt zu werden (kann man daran testen, ob wir den zweiten auch essen würden, kostete er das Doppelte).

Nach Suppenrezepten werde ich oft gefragt, da ich bekanntermaßen ja ein großer Suppenfan bin.

Hier kommt mal ein universelles Rezept, mit dem jeder Mensch ab jetzt alle Sorten Suppen prima selber machen und gestalten kann:

Samtsuppen-Rezept:

Es beginnt mit dem Mittelteil:
ca. 500 g Gemüse, egal welches (am besten was zur Zeit gerade angeboten wird): Kürbis, Kohl, Zucchini, Kartoffeln, Möhren, Tomaten, Brokkoli oder alle kombiniert
ca. 500 ml Wasser, bei festen/trockenen Gemüsen wie Kürbis etwas mehr, bei feuchten Gemüsen wie Zucchini und Tomaten etwas weniger oder eine Kartoffeln oder eine Handvoll rote Linsen dazu geben.

Davor und für den Geschmack:
2 Esslöffel Öl (Olivenöl oder Kokosfett oder was Sie haben)
1 Zwiebel + 1 Knoblauchzehe
Gewürze (was Sie mögen und da haben – trauen Sie sich bloß zu experimentieren!),
Kreuzkümmel (schmeckt nicht wie Kümmel!), Kardamom, Chili, Ingwer, Nelke, Muskat, Salz, Pfeffer..)

alles sanft anschmurgeln, dann Ihr klein geschnittenes Gemüse (je kleiner, desto kürzer die Kochzeit) und das Wasser dazu, ca. 17 – 21 Minuten einmal aufkochen, dann leicht kochen lassen.

Zum Abrunden:
alles pürieren und abschmecken – hier empfiehlt der ,alte Chinese‘ dringend, immer alle Geschmäcker in der Mahlzeit zu vereinigen – süß, sauer, scharf, bitter, salzig.
(In der modernen Orthomolekular-Medizin heißt es heute, täglich alle Farben des Regenbogens zu sich zu nehmen, damit sind alle Geschmäcker auch immer enthalten.)

So, jetzt schauen Sie einfach, was noch fehlt;
scharf wäre mit Ingwer und Chili oder Zimt bedient;
salzig mit Salz oder Sojasauce;
bitter zum Beispiel mit einer guten Prise Kurkuma;
sauer, indem Sie einen Schuß Essig oder etwas Zitronensaft zufügen; und süß mit etwas Zucker oder Ahorndicksaft oder Ume Su.

Das Topping als Kür zum Schluß:
runden Sie alles fürs Auge ab, mit etwas Balsamico-Creme oder Kürbisöl, einem Löffel Crème fraîche, einem Pöttchen Kresse und allen frischen Kräutern, die Sie mögen.

Voilà!

Essen Sie davon soviel Sie mögen und wenn Sie satt sind, hören Sie einfach auf (und tun den Rest in den Kühlschrank – hält sich ca. vier Tage).

©DocEver, fotolia.com
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